Die gute Nachricht stammt aus Stuttgart: Grün-Schwarz plant ein Fitnessprogramm für Ingenieure. In den Genuss kommen sollen Höherqualifizierte der Autoindustrie, denen digitale Kompetenzen fehlen. Sie sollen fit gemacht werden für Software und Elektronik, um den Umwälzprozess zu stemmen: vom Verbrenner hin zu E-Mobilität und Brennstoffzelle.
MP Kretschmann (r.) setzt auf die Brennstoffzelle als alternativen Antrieb. Doch die Bundesmittel für entsprechende Weiterbildungen fließen an BK vorbei. (FOTO: Vertretung des Landes Baden-Württemberg beim Bund)
Weil aktuell Kurzarbeit und Stellenabbau drohen, setzt MP Kretschmann auf regionale Weiterbildung. Hochschulen unter anderem in Stuttgart, Göppingen, Aalen und Schwäbisch Hall sollen neben Steinbeis- und Fraunhofer-Instituten neue Formate zur Qualifizierung entwickeln.
Ein engmaschiges Netz spinnt sich quer über das ganze Land. Das ganze Land? Nein! Eine von unbeugsamem Amtsschimmel befallene Stadt hört nicht auf, Widerstand zu leisten. So ist das Leben nicht leicht für die Beschäftigten des Automobilsektors, die in Backnang leben. Denn im Kreis gibt es weder Hochschule noch Transferzentren. Was für ein Skandal! Rems-Murr steht auf dem letzten Platz. Wer hat das zu verantworten?
Mit 13.000 Beschäftigten in 500 Betrieben ist der Südwesten bundesweit am stärksten von der Transformation betroffen. Deshalb hat Kretschmann der Kanzlerin geschrieben und Bundeshilfen verlangt. Entsprechende Beschlüsse hat die GroKo in Berlin dann auch gefasst.
Es ist also angerichtet. Doch wie so oft wird Backnang nicht mit am Tisch sitzen. Denn wer keine Hochschule hat, bekommt auch keine Fördermittel. Die Transformation der Kernindustrie geht an Backnang vorbei. Danke, Herr Nopper (und Herr Sigel)! Später wird es wieder heißen: „Sie haben sich redlich bemüht.“